Workshops (Teil II)
Workshop 4: Ebene Gesellschaft & Prozesse
Hintergrund
Demokratische Gesellschaften, die in zunehmendem Maße aus emanzipierten Menschen bestehen, beanspruchen immer stärker die Teilhabe an der Gestaltung ihrer gebauten Umwelt. Partizipation wird daher für den architektonischen Entwurfsprozess immer relevanter. Dies gewinnt insbesondere im Zusammenhang mit energetischen Quartierssanierungen immer mehr an Bedeutung. Vor allem dort, wo die Eigentümerstrukturen heterogen sind.
Zu Recht beklagt die Politik die zu geringe Sanierungsquote. Mieterverbände kritisieren die fehlende Sozialverträglichkeit der Sanierung, weil die eingesparten Energiekosten die gestiegene Kaltmiete nicht kompensieren. Elementare Kritik formulieren Denkmalschützer an der allerorts vorgenommenen Fassadendämmung, mit der das individuelle und historische Wesen unserer Städte verloren geht. Prägnant zeigen diese Punkte, dass mit standardisierten und auf das Einzelgebäude bezogenen Sanierungsansätzen allein die angestrebte CO2-Reduktion im Gebäudebestand nicht zu erreichen ist. Stattdessen wird künftig noch stärker die energetische Sanierung im Quartierskontext in den Fokus rücken müssen.
Vor allem in Quartieren mit heterogener Eigentümer- und Baustruktur sind die Energieeinspar-Potenziale nur dann sinnvoll zu heben, wenn auch die Bewohner bzw. Eigentümer bezüglich der Potenziale ihres Wohngebietes sensibilisiert und nach Möglichkeit motiviert werden, entsprechend zu handeln. Partizipationsansätzen kommt dabei eine wesentliche Rolle zu.
Wie kann Stakeholder-Beteiligung gelingen? Welchen Herausforderungen muss man sich in partizipativen Prozessen stellen? Dies und mehr wird in dem Workshop anhand von Praxisbeispielen diskutiert.
Moderation
Markus Merzbach
Abteilungsdirektor im Key Account Management der KfW Bankengruppe (KfW)
Prof. Dr.-Ing. Susanne Hofmann
Gründerin und Büroinhaberin des Architekturbüros Die Baupiloten BDA ⅼ Gastprofessorin an der TU Braunschweig
Ingo Wolf
Senior Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut für Transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS) in Potsdam
Prof. Dr. Ulrike Sturm
Leiterin Institut für Soziokulturelle Entwicklung | Hochschule Luzern – Soziale Arbeit